Myanmar - das goldene Land

"This is Burma and it is quite unlike any land you know about."
-- Rudyard Kippling

"This is Fascist Disneyland"
-- Aung San Suu Kyi

Myanmar! Wo ist das? Wie bitte? Sag das noch mal! So oder so ähnlich klang es, als ich Freunden von meinen Reiseplänen nach Myanmar berichtete. Meistens war dann meine erste Antwort, daß das Land früher mal Burma hieß. Ach ja, Burma, da war doch dann was, schon mal gehört, war dann meistens die Resonanz. Wo das Land liegt, wußte zwar noch immer keiner, aber zumindest, daß es das Land gibt, scheint allgemein bekannt zu sein.

Das in dem Land eine der schlimmsten Militärdiktaturen der Welt das Zepter (noch) in der Hand hat, daß das Land eines der unterentwickeltsten in Asien ist und daß man erst seit ein paar Jahren so richtig ungestört durch Myanmar reisen kann, schreckt mit Sicherheit noch viele Touristen ab. Wer es dann aber wagt, Neuland zu betreten, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht. Selten hat mich ein Land, seine Bewohner, seine Natur und Kultur so beeindruckt, wie Myanmar dies getan hat. Myanmar ist bezaubernd, ist einmalig, ist schockierend und erdrückend, und wartet darauf, entdeckt zu werden.

Und noch ein Wort zur politischen Situation in Myanmar. Sicher, meine Fotos zeigen überwiegend einen postkartenblauen Himmel, sie zeigen lachende Menschen und goldglänzende Tempel. Sie zeigen nichts vom Militäraufgebot, von Zwangsarbeit, Folter und Unterdrückung. Wie Berichte von Menschenrechtskomissionen zeigen, sind solch schreckliche Dinge in Myanmar momentan noch an der Tagesordnung, wenn ich auch nicht unmittelbar damit in Berührung gekommen bin. Jeder sollte sich vor einer Reise nach Myanmar bewußt sein, daß er mit den Devisen, die er im Land ausgibt, auch indirekt die Regierung unterstützt. Andererseits denke ich, daß der Kontakt mit anderen Nationen sich auch belebend auf die Innenpolitik Myanmars auswirken kann - und die Rufe nach Demokratie, Freiheit und Mitbestimmung sind bereits zu vernehmen.

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